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Heike Bauer

Alle Fakten zu New Work, der Arbeitswelt 4.0 und der Mythos AGIL = agil.

Aktualisiert: 29. Nov. 2022

Woher kommt New Work?


Der Unternehmensberater und Philosoph Frithjof Bergmann (1930-2021), rief vor ca. 40 Jahren zum Gedanken an die «neue Arbeit» auf. 

Seine Idee basierte auf dem Gedanken, die technologische Entwicklung dazu zu nutzen, die arbeitende Bevölkerung von den durch die Industriallisierung erschaffenen und immer schneller werdenden, monotonen Abläufen zu befreien. In der späteren Weiterentwicklung enstanden weltweit «New Work Zentren« in denen Menschen dabei unterstützt wurden sich darüber Gedanken zu machen, was ihre Talente sein könnten und somit die Arbeit die sie wirklich, wirklich wollen. Denn nur wenn Menschen einer Arbeit nachgehen die sie erfüllt und durch die sie Selbstbestätigung und Zufriedenheit erlangen, macht sie auch langfristig nicht krank.


«Es wird keine Alternative zu unserer gegenwärtigen Kultur geben, solange wir keine alternative Wirtschaftsform schaffen, auf deren Basis sich die neue Kultur entwickeln kann.»

Was spricht gegen New Work?

Kontrollzwang, Macht und Geldgier; also im Grunde nichts wichtiges für die Gesellschaft, sondern lediglich der Verlust dessen für eine kleine Gruppe Menschen.


Was spricht für New Work?

Unternehmen werden weder daran vorbeikommen den Gedanken von «neuer Arbeit» in die Unternehmenswerte aufzunehmen, noch die digitale Transformation umzusetzen. Beides muss passieren damit sie auf dem globalen Markt konkurrenzfähig bleiben und um dem demografischen Wandel entgegenzusteuern.


Zudem, dass es immer schwieriger wird neue Fachkräfte zu finden und zu halten, ist es wichtig die Gesundheit und Resilienzfähigkeit der vorhandenen Mitarbeitenden zu erhalten.


«Für viele ist Arbeit wie eine milde Krankheit, so wie eine Erkältung: sie ist lästig, aber man hält sie irgendwie aus.»


Was sind die entscheidenstens Veränderungen bei New Work?

Eine gravierende Kulturveränderung, die auf Vertrauen, Selbstorganisation und Partizipation setzt. 



Wie verändern sich in eine neuer Arbeitswelt in der Organisation?


Arbeitort: Headquater, homeoffice, Coworking-Space, Sharing-Office, fully remote


Arbeitszeit: Teilzeit, Kernarbeitzeit, Gleitzeit bis hin zur Vertrauensarbeitzeit


Arbeitsplatz: Fix-Desk, Flex-Desk, Sharing-Desk, Platzwahl nach Reservation, open



Wie lange dauert es bis ein Unternehmen New Work richtig einsetzt?


Es gibt keinen Zeitrahmen und wird immer eine Reise bleiben, so wie sich das Unternehmen immer wieder verändert.


Ich rate zu einer gesunden Mischung zwischen Organisationsentwicklung, dem experimentieren mit neuen Arbeitsmodellen und spirituellen, sowie holistischen Ansätzen zur Persönlichkeitsentfaltung.


Ansonsten bleibt jeglicher Versuch New Work als Marketingstrategie einzusetzen, bezeichnet von Bergmann als, «Es ist Lohnarbeit im Minirock.»

Ein paar Mythen und Begriffe aufgeklärt:

Agiles Prozessmanagement steht nicht für die Revolution der Arbeit, sondern wurde erst 2001 als Produktentwicklungsmethode aus dem Ursprung weiterentwickelt.

Das vom Sozialökonom Talcot Parsons in den 1950's entwickelte Schema

AGIL ( = Adaption/ Goal Attainmant/ Integration/Latency) soll den Blick auf die Zusammenhänge zwischen Strukturen und Funktionen legen.


Was wir heute mit dem Begriff umsetzen, hängt viel mehr mit Adaption und Prozessoptimierung zusammen.




Die erwähnten Zitate kommen alle von Frithjof Bergmann selbst und wenn die wirtschaftlichen Ziele unserer Unternehmen nicht vernachlässigt werden dürfen, so sind die Ansätze und seine Aufforderung die Aufmerksamkeit der unternehmerischen Verantwortung wieder den Mensch zukommen zu lassen, ihn also in den Mittelpunkt zu stellen, für alle Organisationen einleuchtend. Arbeiten wir gemeinsam daran, dass Arbeit der Lebensgestaltung dient und die Gesellschaft stärkt.

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