Es geht nicht um New Work, es geht um das Vertrauen in die Unternehmensführung.
In den letzten Jahren hat das Homeoffice deutlich an Relevanz gewonnen, vor allem getrieben durch die technologische Revolution und die unvorhersehbaren Umstände der Pandemie. Remote Work bot Unternehmen die Flexibilität, trotz physischer Distanz funktionsfähig zu bleiben und den Mitarbeitenden eine bessere Work-Life-Balance.
Doch wie bei jeder Medaille gibt es auch hier zwei Seiten.
Während einige das Homeoffice als produktivitätssteigernd und als Quelle der Zufriedenheit sehen, empfinden andere es als isolierend oder stellen eine verringerte Teamdynamik fest.
Grosse Konzerne wie aktuell Amazon, Tesla und sogar Zoom leiten den Trend zurück zum Büro in einigen Abteilungen ein.
Die angegebenen Gründe dafür, reichen von der Wahrung der Unternehmenskultur über verminderte kreative Prozesse, bis hin zu Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und natürlich Massnahmen zur Unterstützung der «faulen Mitarbeitenden» die angeblich unkontrolliert nicht arbeiten.
Dieser Mythos, dass durch Kontrolle am fixen Arbeitsplatz gute Arbeitsleistung stattfindet wurde bereits lange aufgeslöst und dadurch wirkt die Debatte unglaubwürdig.
Vielmehr liegt die Ablehnung von flexiblen Arbeitsmodellen darin, dass es in Flex-Work Unternehmen zu wenig zu managen gibt, um zu viele Managerpositionen zu rechtfertigen.
Das Hauptproblem aktuell besteht aber darin, dass es keine Absprachen dazu gibt.
Wie in alt gewohnter „top-down“ Kultur wird den Mitarbeitenden unter Androhung des Verlust des Arbeitsplatzes der Wille der Unternehmensleitung aufgedrängt.
Es ist wichtig zu betonen, dass keines der beiden Arbeitsmodelle per se überlegen ist. Beide haben ihre Vorzüge und Herausforderungen. Die entscheidende Frage ist, welches Modell für ein bestimmtes Unternehmen, eine bestimmte Branche oder eine bestimmte Rolle am besten geeignet ist.
Für Unternehmen besteht die Kunst darin, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden mit den Anforderungen des Geschäftsbetriebs in Einklang zu bringen. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit werden in der heutigen dynamischen Arbeitswelt immer wichtiger.
Der Weg in die Zukunft des Arbeitens muss ein hybrides Modell sein wird, bei dem sich Präsenzarbeit und Remote Work ergänzen. Hierzu gibt es unterschiedliche Arbeitszeit,- Arbeitsort,- oder Arbeitsplatz Modelle und es lohnt sich im eigenen Unternehmen zu schauen, welche Anklang finden und umsetzbar sind.
Die Kunst wird darin liegen, das richtige Gleichgewicht zu finden und sich dabei kontinuierlich an sich ändernde Umstände anzupassen.
Vor allem aber, müssen sich Mitarbeitende darauf verlassen können in die Entscheidungen einbezogen zu werden um eine Planungssicherheit zu haben, da sie oft ihr Leben danach ausrichten müssen.
Studien der BFS weisen einen Anstieg der Managementpositionen in der Schweiz von rund 50 % allein in den letzten 20 Jahren. Im Jahr 2022 gab es in Deutschland rund 2,6 Millionen Managementpositionen laut IAB (Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung). Das entspricht einer Steigerung von rund 44 % im Vergleich zum Jahr 2003.
Der Anstieg zeichnet sich nochmal besonders in den letzten Jahren stark ab.
Ohne Vertrauen krankt jedes Unternehmen.